Nicht von ungefähr beginnt die Stückeinführung auf der Webseite des Theaters Bremen zu Prokofjews beliebter Oper mit dem Zitat von Theodor W. Adorno: „Aufgabe von Kunst heute ist es, Chaos in die Ordnung zu bringen.“ Denn eine Form von Chaos liegt dem Werk inne, erzählt es doch von einem Prinzen, dessen Liebe drei Orangen gilt, – und Frank Hilbrichs Inszenierung befördert dieses Chaos – im besten Sinne. Er schöpft aus einem großen Reservoir an skurrilen und witzigen Einfällen. Bühnenbild und Kostüme stehen dem in nichts nach. Das Geschehen bewegt sich mehrfach von der Bühne ins Auditorium. Die Kritiker sind sich darüber einig: Es ist eine Inszenierung, bei der herzhaft gelacht werden darf. „Für diese einzigartige Oper war der Regisseur Frank Hilbrich am Theater Bremen der Richtige, hat er doch seinen Sinn für Humor und Leichtigkeit, aber auch die Fähigkeit zu distanzierter Reflexion schon mehrfach bewiesen“, schreibt die neue musikzeitung. Das bedeutet nicht, dass nicht musiksalisch sehr ernsthaft und hochwertig gearbeitet wurde. „Bei dem ukrainischen Dirigenten Sasha Yankevych lag diese Produktion in ebenso souveränen wie rhythmisch präzisen und auch sensiblen Händen“, berichtet der Deutschlandfunk. Und: „Sängerisch blieben ebenfalls keine Wünsche offen.“ Und concerti schreibt: „Schon im Prolog zeichnet sich ab, dass der Bremer Theaterchor mit seinem mitreißenden Surroundsound nicht nur vortrefflich Zuschauende in die Sessel presst, sondern als Darstellerkollektiv von zentraler Bedeutung ist für das wirre Bühnenspiel.“ Das Foto (Jörg Landsberg) zeigt Hangshuai Li, Ian Spinetti, Michael Zehe, xxx Klingler, Nathalie Mittelbach, Adèle Lorenzi, Hidenori Inoue, Yuxiang Liu und den Chor des Theaters Bremen.