Mozarts „Zauberflöte“ als Dystopie? Das versucht am Theater Hof die mehrfach preisgekrönte Autorin Ivana Sokola, die sich an eine Neufassung der Dialoge gewagt hat, ohne allerdings die Gesangsnummern grundlegend zu verändern. Einen direkten Bezug zu unserer Zeit stelle sie her, schreibt das Theater, und in der Tat: Wasser- und Feuerprobe finden in der Zeit des Klimawandels als Herausforderung durch Klimakatastrophen statt. „Doch setzt nicht allein die Umweltzerstörung der Erde und ihren Bewohnern zu, männliche Herrschaft unterjocht des Menschengeschlechts weibliches Element“, ergänzt die Deutsche Bühne und kommentiert: „Die Oper (…) hat am Theater Hof auch in dieser Version Effekt.“ „Die Assoziationen der Inszenierung leuchten zwar nicht immer ein, aber sie verblüffen“, so ist es im Bayerischen Rundfunk (BR) zu hören. Die Frankenpost sieht es etwas kritischer: „Während die musikalische Leistung rundum überzeugt, erweist sich das Eindringen der Weltlage in die Inszenierung der altgedienten Mozart-Oper als schmaler Grat.“ Über die Qualität der musikalischen Leistung herrscht weitgehend Einigkeit. Die Deutsche Bühne: „Unter Lucia Birzer bringt sich der durchschlagskräftige Opernchor des Hauses zu Gehör. Aus dem Graben lässt Ivo Hentschel die Hofer Symphoniker historisch informiert, aber vital und ohne museales Gehabe tönen.“ „Die Hofer Aufführung überzeugt vor allem aber musikalisch“, so der BR. Foto: H. Dietz