Auf diese Idee muss man erst einmal kommen – und sie dann auch von Anfang bis Ende überzeugend umsetzen: Hagens Intendant Francis Hüser, der diesen „Freischütz“ inszeniert, versetzt das Geschehen in die aus dem Kinderbuchklassiker bekannte „Häschenschule“. Die Darsteller tragen tatsächlich Hasenohren. Es gebe in dieser Oper eine klare Trennung zwischen Gut und Böse, erklärt Hüser im Trailer. Er entdecke hier eine biedermeierliche Moral, die er in der Häschenschule wiedergefunden habe. „Passt das?“, fragt der Westfäliche Anzeiger, um gleich die Antwort zu geben: „Es passt überraschend gut.“ „Das funktioniert ausgezeichnet“, finden auch die Ruhr Nachrichten. „Die Produktion hat starke Bilder, die musikalische Seite ist großartig“, kommentiert die Westfalenpost. Das heile Weltbild zerbricht mit eindrucksvollen Bildern beim Schmieden der Freikugeln in der Wolfsschlucht. Auch musikalisch gelingt der Premierenabend. „Dirigent Rodrigo Tomillo zeigt Umsicht und Respekt für die Sänger, die Hagener Philharmoniker steigern sich in einer mitreißenden Aufführung“, so der Westfälische Anzeiger. Und noch einmal die Ruhr-Nachrichten: „Das Ensemble glänzt bei der Premiere am Samstag mit sängerischen und darstellenden Leistungen. (…) Das Philharmonische Orchester Hagen unter der Leitung von Rodrigo Tomillo und der Chor untermalen die Handlung außerordentlich plastisch mit ausgeprägt düsteren Klangfarben. Das Foto (Jörg Landsberg) zeigt Richard van Gemertals Kilian, Chor und Extrachor des Theaters Hagen.