Antonio Cesti war im 17. Jahrhundert einer der bekanntesten Opernkomponisten Italiens. Seine Oper „L’Orontea“ wurde häufig gespielt und fand großen Zuspruch beim Publikum. Dann aber geriet sie in Vergessenheit und ist heute – trotz einer Wiederentdeckung in den 1980er-Jahren – nach wie vor eine absolute Rarität auf Opernbühnen. Am Theater Aachen inszenierte jetzt Ludger Engels diese komische Barockoper, die von vielen Liebeswirren und -irrungen erzählt. Gleich mehrere Damen am Hof der ägyptischen Königen Orontea, darunter auch sie selbst, verlieben sich in den leider absolut nicht standesgemäßen Fremden Alidoro, der sich noch dazu die Feindschaft einer weiteren Königin, ebenfalls für ihn entflammt und von ihm zurückgewiesen, zugezogen hat. Das Happy End löst alles auf, aus dem Fremden wird ein Prinz, und alle sind mit allen versöhnt. In Aachen wurde das Werk in der Reihe „Akzent Barock!“ gezeigt. „Antonio Cestis fast 400 Jahre alte Opernrarität inszeniert Ludger Engels am Theater Aachen in souveräner Zeichenhaftigkeit“, schreibt die Aachener Zeitung. Die Sänger*innen, in verschiedenfarbigen Kostümen, tanzen in dieser Inszenierung auch. Das Online Musik Magazin sieht zwar Schwächen in der Ausstattung; dennoch, so das OMM, „funktioniert die Inszenierung gut und ist ausgesprochen kurzweilig, was der großartigen musikalischen Umsetzung, der Spielfreude des Ensembles und einer ausgeklügelten Personenregie zuzuschreiben ist, die den Darsteller*innen einiges abverlangt“. „Diese Rarität sollte man sich in Aachen nicht entgehen lassen“, lautet das Fazit. Und der WDR veröffentlicht folgende Bilanz: „Eine moderne Inszenierung paart sich hier mit einer mustergültigen Aufführung im Geiste der Historischen Aufführungspraxis, würdig, um auf jedem Opern- oder Alte-Musik-Festival präsentiert zu werden.“ Das Foto (Wil van Iersel) zeigt das Sinfonieorchester Aachen und Mitglieder des Ensembles.