Das Theater Bielefeld, das in den letzten Jahren häufig durch Wiederentdeckungen und Raritäten auf sich aufmerksam gemacht hat, kann auch „gängige“ Oper überzeugend umsetzen. Tschaikowskys meistgespielte Oper nach dem Versdrama von Alexander Puschkin wurde hier von Georg Zlabinger inszeniert; die musikalische Leitung hatte Gregor Rot. „Dieser Abend ist ein bemerkenswertes Beispiel dafür, wie stark Musiktheater sein kann, wenn die musikalische und die szenische Gestaltung auf einen gemeinsamen Fluchtpunkt zielen“, schreibt die Deutsche Bühne. „Dem Trio Georg und Martin Zlabinger (Regie/Bühnenbild) und Theresa Wilson (Kostüme) gelang hier ein großer Wurf, eine Aufführung wie aus einem Guss“, findet die Neue Westfälische. Auch musikalisch gelingt der Premierenabend. Das Westfalen-Blatt berichtet von „Tschaikowskys Musik, die mal in ekstatischer Hochstimmung, mal in quirliger Farbigkeit, mal in zerreißender Spannung von den Bielefelder Philharmonikern dargeboten wird“. Und die Deutsche Bühne erklärt in dieser Inszenierung den Chor zur vierten Hauptfigur: „Das Kollektiv, der Chor, spielt als vierte Hauptfigur ständig mit, neugierig, aufdringlich, spionierend, drangsalierend.“ „Alles in allem eine zutiefst berührende Inszenierung“, lautet das Fazit im Westfalen-Blatt. Das Foto (Lena Kern) zeigt Marta Wryk als Olga, Mitglieder des Opernchors und Extrachors des Theaters Bielefeld.