"Das Ende der Schöpfung" in Augsburg

Ein besonderes Experiment wagt Intendant André Bücker am Staatstheater Augsburg. Haydns Schöpfung ist die Grundlage des Abends, allerdings werden die Rezitative ausgetauscht gegen Texte von Science-Fiction-Autor Dietmar Dath; der dritte Teil des Oratoriums stammt dann nicht mehr aus der Feder Haydns, sondern von Bernhard Lang, einem der bedeutenden Komponisten der Gegenwart. „Das Ende der Schöpfung“ ist düster, pessimistisch. Ganz klar: Es geht hier um den Klimawandel und dessen katastrophale Auswirkungen. Der Mensch zerstört sich selbst. Die Kritiker reagieren positiv. Dass nur selten der moralische Zeigefinger gehoben werde, lobt der Münchner Merkur. Bücker hat alle Sparten des Theaters auf die Bühne gebracht. „Ihnen gelingt ein Gesamtkunstwerk“, schreibt die Augsburger Allgemeine. „Wirklich rund wird der Abend erst nach der Pause, wenn der von Komponist Bernhard Lang neu erdachte dritte Teil des Oratoriums erklingt“, findet die Deutsche Bühne. Und: „Großes Kompliment hier an Dirigent Ivan Demidov, der sich in beiden musikalischen Welten gut zurechtfindet und dabei auch schnell mit der trockenen Akustik der Interims-Spielstätte im Martinipark arrangiert.“ Nicht zu vergessen, die Süddeutsche Zeitung, die vom „formidablen Chor“ berichtet. Das Foto (Jan-Pieter Fuhr) zeigt Young Kwon als Raphael, Adriana Mortelliti als Deus als und den Chor.

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