"Kain und Abel" in Nordhausen

Extra für das Theater Nordhausen hat Komponist Christoph Ehrenfellner diese Oper über eine der ältesten Geschichten der Bibel geschrieben. Das Libretto ist ein Gemeinschaftsprojekt von Anja Eisner und Daniel Klajner. Sie alle haben sich der in der Bibel sehr kurz gehaltenen Erzählung des Brudermords von Kain an Abel und der anschließenden Verbannung Kains genähert. Im Gegensatz zum „Original“ spielt die Mutter, Eva, hier eine entscheidende Rolle. Sie, die sich dem Mann eigentlich unterordnet, lehnt sich letztendlich gegen den „Vater“ (hier eine Vermischung des Gottvaters und Adams) auf. Es ist, so erklären die Librettisten im Interview, eine Erzählung über Liebe und Emanzipation. „Anna Danik trägt die vokale Hauptlast des Abends (…). Das ist so imponierend, dass man die ganze Oper auch Eva nennen könnte, wenn das nicht assoziativ in die Irre führen würde“ schreibt die neue musikzeitung (nmz). Und: „Die Damen des Chores vervollständigen die archaische Wucht dieser Geschichte aus grauer Vorzeit mit ihren Nachwirkungen in der Psyche bis heute.“ Im zweiten Teil des Abends zeigt das Theater Nordhausen ein Ballett von Ivan Alboresi zur Musik Arnold Schönbergs „Verklärte Nacht“. Das Publikum reagierte am Ende begeistert. Das Foto (Julia Lormis) zeigt Anna Danik als Eva und Damen des Opernchors.

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