Der französische Komponist Daniel-François-Esprit Auber, der im 19. Jahrhundert lebte, hat über 40 Opern komponiert und war mit diesen teilweise höchst erfolgreich. Heute werden seine Werke gar nicht mehr oder selten gespielt. Nun hat das Theater Erfurt „Frau Diavolo“ ausgegraben, eine komische Oper mit Ohrwurmqualitäten. Der Plot spielt in einem Hotel, einem Ort, so Regisseur Hendrik Müller, der „ein wunderbares Nährbett für Konflikte, auch erotische Konflikte“ sein kann. So auch in dieser Oper, in der es um einen berüchtigten Räuber geht, dem das Handwerk gelegt werden soll, daneben aber vor allem auch um Liebe, Eifersucht, Intrige und Auflösung derselben. „Wir haben versucht, die Charaktere skurril bis grotesk und absurd herauszuarbeiten“, so Müller. Sichtbar wird dies in der Maske und den Kostümen. Immer wieder auch kommt es zu slaptstickartigen Szenen. „Was so leichtfüßig daherkommt, ist doch auf die Sekunde getaktet“, berichtet die Thüringer Allgemeine. Müller inszeniere das Werk mit großer Liebe zum Detail. Der Rezensent des MDR urteilt: „Dirigent Chanmin Chung findet mit dem Philharmonischen Orchester Erfurt das angemessene Tempo für die Arien, Balladen und Ensembles, damit die vorhersehbare Geschichte stets unterhaltsam bleibt.“ Foto: Lutz Edelhoff