„Wie zu Anfang des 19. Jahrhunderts bleibt auch heute die Frage unbeantwortet, ob aus der Utopie einmal die Wirklichkeit einer friedlichen Welt werden kann“, fragt das Theater Osnabrück anlässlich der Premiere von Beethovens einziger Oper. Die Frage, ob Regisseurin Yona Kim das Werk „politisch“ inszeniert, beantworten die Rezensenten unterschiedlich. „Die Oper Fidelio wird oft sehr politisch inszeniert, was ja auch naheliegend ist. Yona Kim allerdings vermeidet das komplett“, berichtet die Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ). Die Osnabrücker Nachrichten dagegen: „Ein düsterer Abend, hochpolitisch, durchaus erlebenswert. Zumal in düsteren Zeiten wie den unsrigen, in denen die Freiheit schon wieder auf dem Spiel steht.“ Musikalisch überzeugt der Abend, unter den Solisten wird Susann Vent-Wunderlich als Leonore besonders hervorgehoben: „Wunderlichs große Intensität ist ein Glücksfall für diese Inszenierung“ (NOZ). Der Kritiker der NOZ erlebte „einen musikalisch rundum gelungenen Abend, zur Inszenierung hört man sowohl Zustimmung als auch Ablehnung.“ Das Foto (Jörg Landsberg) zeigt Erika Simons als Marzelline, Susann Vent-Wunderlich als Leonore.