"The Rake's Progress" in Bremen

Als „Gleichnis vom Aufstieg und Fall eines Suchenden, das in zehn Szenen von flirrender Leichtigkeit, märchenhaften Kuriositäten und berührender Emotionalität mündet“, bezeichnet das Theater Bremen Strawinskys Oper; Regisseur Michael Talke werde sie in seine gewohnt groteske Bildsprache übersetzten, lautet die Ankündigung. Offenbar geglückt: „Die Moral dieser fast brechtischen Parabel: Wer sich wie Tom Rakewell den erzwungenen Zufällen des Glücks überlässt, ist schließlich der Betrogene. Das zaubert Talke in einer überragenden Fülle von Ideen, die purer und lustvoller Theaterlust ebenso gerecht werden wie sie die Trauer über ein solches Schicksal als zeitkritische Metapher der fünfziger Jahre in ihrer verrückt machenden Glückssuche zeigen.“ So schreibt es die neue musikzeitung (nmz). Andere Kritiker stimmen in das begeisterte Lob ein. Von einem buntem, einem burlesken Abend, einem „Bühnenereignis im besten Sinne“ berichtet Radio Bremen. Auch musikalisch wurde der Abend als Hochgenuss empfunden. „Die musikalische Leitung hatte Hartmut Keil, der die Bremer Philharmoniker sicher und mit viel Schwung und Ironie durch die zitierte Musikgeschichte führte“ (nmz). „Chor und Orchester – wunderbar! (…) Der Bremer Opernchor ist wirklich toll, er kann nicht nur gut singen, sondern auch gut spielen“, hören wir auf Radio Bremen. Viel zu tun hat der auch schauspielerisch agile Opernchor, den Alice Meregaglia gut eingestellt hat“, schreibt der Weser Kurier. Das Foto (Jörg Landsberg) zeigt Hyojong Kim als Tom Rakewell.

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