Ravel und Strawinsky in Düsseldorf

Die Theatergruppe „1927“ hat mit der – im Comicstil angelegten – Produktion der „Zauberflöte“ an der Komischen Oper Berlin in der Inszenierung von Barry Koskie gewissermaßen Weltruhm erlangt, reiste die Produktion doch – nach Aufführungen in Berlin und Düsseldorf (die Deutsche Oper am Rhein war Co-Produzent) – in zahlreiche Opernhäuser in Europa und darüber hinaus. Ob das zauberhafte Konzept der Mozart-Oper noch einmal aufgehen würde, war fraglich. Aber es ging, wie die Premiere in Düsseldorf jetzt zeigte. Mit ähnlich zauberhaften Bildern begeisterte die Aufführung das Publikum. „‘1927‘; Animations-Oper erobert Düsseldorf ein weiteres Mal“ titelt die WAZ. „Gerade das Zeichenhafte und die expressive Stummfilm-Gestik funktionieren auch bei Ravel gewissermaßen als Beschleuniger“, findet die Rheinische Post. „‘1927‘ gelingt es an diesem Doppelabend mit den beiden Werken vom Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts zwei sehr unterschiedliche Stücke auch recht unterschiedlich darzustellen, was aufkommende Langeweile per se verhindert und hierbei doch einen gewissen Bogen zwischen beiden Werken zu finden“, lesen wir im Opernfreund. Auch musikalisch überzeugte der Abend. Die Rheinische Post: „Auch musikalisch hat der Abend Extraklasse: Marc Piollet lässt im Graben äußerste Präzision walten, Strawinsky klingt scharfkantig und moussiert in vitalem Pulsschlag, Ravels Farben schillern verführerisch, wabern nie ins Suppige, sondern wahren schönste französische clarté. Großer Applaus. Unbedingt hingehen!“ „Musikalisch überzeugt die Produktion sowohl aufgrund der souveränen tänzerischen und vokalen als auch der wunderbaren orchestralen Leistung der Düsseldorfer Symphoniker unter der Stabführung des Dirigenten Marc Piollet“, urteilt die Westdeutsche Zeitung. Und der „Opernfreund“ hat immerhin einen Satz für den Chor: „Gelungen auch der Einsatz von Opern- und Kinderchor.“ Das Foto (Hans Jörg Michel) zeigt Tiago Alexandre Fonseca als Petruschka, Pauliina Räsänen als Ptitschka.

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