Bevor sich das Theater Hof an die herausfordernde Aufgabe machte, war Aribert Reimanns Oper „Das Traumspiel“, basierend auf dem gleichnamigen Drama von August Strindberg, erst an zwei Bühnen aufgeführt worden. Umso verdienstvoller, dass sich ein eher kleines Haus dieser Herausforderung gestellt hat: ein geglücktes Unterfangen. Der Gott Indra schickt seine Tochter auf die Erde; sie soll hier nach dem Sinn der menschlichen Existenz suchen. Das ganze wird tatsächlich als „Traumspiel“ dargestellt. „Wir erzählen das Stück auf einer Fantasie-, einer Traumebene. Ein Märchen für Erwachsene“, erklärt Regisseur Lothar Krause im Interview. Bühnenbildnerin Annette Mahlendorf ergänzt: „Daher war mein erster Gedanke, einen Raum zu bauen, der eine Traum-Welt darstellt.“ Reimann selbst, bei der Premiere anwesend, wird auf der Theater-Webseite zitiert: „Nach 54 Jahren habe ich das Traumspiel so gehört, wie ich es mir vorgestellt habe!" Mehr Lob geht wohl nicht. Auch die Kritiker schwärmen: „Ein Traum ist das, was das Hofer Ensemble aus Reimanns Werk gemacht hat“, schreibt die Frankenpost. „Aus dem mit hoher Präsenz agierenden Chor springen viele Mitwirkende in kleine, von Reimann nicht weniger kompliziert als die Hauptpartien behandelten Soli und Ensembles“, berichtet die Deutsche Bühne. „Claudio Novati hat den Opernchor bestens eingestellt, die Männer verleihen im Vorspiel (…) von Balkon aus dem Gott Indra eine kollektive Stimme. Die weitgehend sattelfesten Hofer Symphoniker lassen unter Walter Gugerbauer die feinen Klangmischungen vor allem in den Zwischenspielen wunderbar aufleuchten“, so die neue musikzeitung. Kurz zusammengefasst von der Deutschen Bühne: „Die nachdrücklich gefeierte Premiere im Theater Hof ... gestaltete sich zu einem Triumph.“ Foto: H. Dietz