"Solaris" in Saarbrücken

Science Fiction in der Oper: Das ist eher selten. Komponist Michael Obst hat sich rangewagt – und Stanislaw Lems Meisterwerk aus dem Jahr 1961 „Solaris“ zu einer Kammeroper gemacht, die wiederum 1996 ihre Uraufführung erlebte. Der Wissenschaftler Kris Kelvin reist auf den Planeten Solaris. Hier trifft er auf zwei Kollegen – und erlebt die Enge und Isolation dieses Daseins fernab von der bekannten Welt. Ebenso wie sein ehemaliger Mentor, der hier auf Solaris Selbstmord beging, wird auch Kevin, werden auch die beiden anderen Figuren von „Gästen“ heimgesucht: Besucher aus dem Unterbewusstsein, die Ungeklärtes der Vergangenheit personifizieren. In Saarbrücken sitzen die Zuschauer mitten drin in der Raumstation auf Drehstühlen, sind also auf gewisse Weise Teil des Geschehens. Schlagtechnisch würden die zehn Mitglieder des Staatsorchesters „von Christopher Ward (musikalische Leitung) perfekt geführt, was auf vielen im Rund verteilten Monitoren zu bewundern ist“, berichtet die Saarbrücker Zeitung. „Unterm Strich (…) ein für das Saarland mutiger Theaterabend“, lautet das Fazit. Das Kulturmagazin Opus: „Man kann das Staatstheater Saarbrücken für diese Produktion nur beglückwünschen (...) Es ist ein mitreißendes Werk, das die Zuschauer zwei Stunden lang in Atem hält und sie mitnimmt auf eine ungewöhnliche Reise, die vom fernen Weltall in die Seelenzustände des einzelnen Individuum führt – und das am Ende mit einer ungeheuren Zentrifugalkraft“. Foto: Martin Kaufhold

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