Dmiitri Tcherniakovs Inszenierung von Wagners Oper ruft ein durchaus geteiltes Echo hervor. Nicht nur das Premierenpublikum mit deutlichen Buh-Rufen, auch die Kritiker haben einiges an dieser Deutung auszusetzen. Tcherniakov zeige das „Musikdrama als Buddhismus-Meditation“, so lesen wir bei BR-Klassik. Es beginnt jedenfalls in Party-Stimmung – auf einem Luxusschiff, auf dem sich die Gäste das Meer lediglich am Bildschirm anschauen können. Witziges stehe neben Einfallslosem, genialisch Aufblitzendes neben Banalitäten, schreibt die neue musikzeitung (nmz). Immerhin: „Trotz aller vorgebrachten Einwände ist diese Produktion in einigen Szenen sehens-, insgesamt aber hörenswert.“ Daniel Barenboim am Pult geht die Sache langsam an: „eine verblüffend neue musikalische Interpretation, spezifisch zu dieser Inszenierung“ (nmz). „Das fein ausbalancierte Orchester folgt dem langjährigen Chef als perfektes Instrument“, ist in der WELT zu lesen. Die Sänger werden in erster Linie in der Kategorie „solide“ eingestuft. „Mit Andreas Schager steht dem Regisseur ein Tenor zur Verfügung, der die ungewöhnliche Sichtweise auf Tristan, mit Luftsprüngen und Tänzen mit Derwisch-Drehungen, als einen exaltierten Dozenten eigener Weltsicht und Liebesphilosophie verkörpert“ (nmz). Das Foto (Monika Rittershaus) zeigt Andreas Schager (Tristan) und Mitglieder des Ensembles.