„Angesichts der aktuellen Diskurse über sexuelle Benutzung von beruflich Abhängigen gewinnt das intelligente Weimarer Widerspiel von Dekor und Triebhaftigkeit an Schärfe“, schreibt die neue musikzeitung (nmz) anlässlich der Premiere am Deutschen Nationaltheater. GMD Kirill Karabits steht am Pult von Mozarts Oper und wird später den Mozart-Da Ponte-Zyklus mit „Cosí fan tutte“ und „Don Giovanni“ fortsetzen. Jetzt aber erst einmal „Figaro“. „Kirill Karabits und die fabelhafte Staatskapelle Weimar lassen sich – ohne zu übertreiben – auf das Tempo der Komödie ebenso ein wie sie zunehmend auch Mozarts Tiefgang ausleuchten und so triumphieren“, findet der Rezensent in „Freies Wort“. „Es ist eine sehr geschlossene Ensembleleistung auf allen Ebenen, es gibt viel zu lachen, es ist wirklich unterhaltsam und die dreieinhalb Stunden vergehen wie im Flug“, hören wir im MDR. Die berühmte Rosenarie singt Susanna nicht allein, sondern im Duett mit der Gräfin: „Dieses nach außen und innen gewandte Liebessolo wird also zum zweistimmigen erotischen Lockruf. Das hat nicht nur dramatischen, sondern auch musikalischen Sinn. Denn Michael Talke (…) und Kirill Karabits zielen mit ihrer nicht besonders zügigen, dafür umso detailgenaueren Gangart dieses ‚tollen Tages‘ an einem Strang.“ So schreibt die nmz. Das Foto (Candy Welz) zeigt Artjom Korotkov als Basilio, Alik Abdukayumov als Graf Almaviva, Uwe Schenker-Primus als Figaro, Milena Arsovska als Susanna und die Damen und Herren des Opernchores des DNT Weimar.