Futuristisch geht es zu in der Neu-Inszenierung von Verdis Oper am Kieler Theater. Regisseur Pier Francesco Maestrini verortet den Schauplatz in einem Biosphärenreservat der Zukunft oder „irgendwo auf einer rinterplanetaren Basis, wo er Graf Riccardo in einer Kommandozentrale residieren lässt“ (neue musikzeitung, nmz). Maestrini arbeitet mit 3D-Video-Projektionen. Diese „verweisen vielschichtig auf die Handlung, erweiterten sie und richteten sich ausgesprochen stark nach Musik und Bühnenhandlung“, so die nmz. Auch, wenn sich im Publikum hörbar Widerspruch regt, sind sich die Kritiker in ihrem Lob für die Inszenierung weitgehend einig. „Italienische Oper zum Schwelgen schön. Bella musica und die ganz großen Gefühle auf einer Bühne. Keine Kulissen, dafür virtuose Videoprojektionen. Lohnt sich auf alle Fälle“, so ist es im NDR zu hören. Auch das Urteil über die musikalischen Leistungen fällt durchweg positiv aus. Und: „Von Lan Tran Dinh sorgsam einstudiert machte zudem der Chor seine vielfältigen Partien zu einem akustischen Erlebnis“, (nmz). Das Foto (Olaf Struck) zeigt Luis Araos-Gutierrez als Richter, Mercedes Arcuri als Oscar, Yoonki Baek als Riccardo und Tomohiro Takada als Renato.