"Fidelio" in Halle

„Die Oper in Halle ist eines der aufregendsten Musiktheaterhäuser Deutschlands“, titelt DIE ZEIT in ihrer jüngsten Ausgabe und bezieht sich dabei auf die (vergangene) erste Spielzeit unter neuer Leitung. Jetzt hat Intendant Florian Lutz „Fidelio“ inszeniert, Beethovens Oper, in der es um die Freiheit geht. „Diese Schattenseiten der Freiheit im Zeitalter neoliberaler Markt- und Gesellschaftsreformen sind in unserem Fidelio ebenso Thema, wie die Folgen der gesellschaftlichen Liberalisierung auf den Theater- und Opernbetrieb selbst“, lesen wir auf der Webseite der Oper. In der Tat spiegelt die Inszenierung auf ironische Art die aktuellen Zustände im Theaterbetrieb der Saale-Stadt. Don Pizarro wird zum „Prototyp des Sparkommissars“ (neue musikzeitung): „Seit Florian Lutz und seine Truppe 2016/17 die Oper in Halle übernommen haben, ist sie wieder ein Ort der Auseinandersetzung“. Auf ioco.de lesen wir von einer „sinnlichen, kurzweiligen, vor Einfällen sprühenden, überaus opulent ausgestatteten und vor allem zum Schluss der Oper oft die Aufmerksamkeit durch die Reizüberflutung der Video- und Texteinspielungen überfordernden Inszenierung“. „Über diesen Premierenabend in Halles Opernhaus wird man in der Stadt noch lange reden“, kündet die Mittelbayerische Zeitung und deutet damit an, dass es durchaus unterschiedliche Meinungen über diesen Opernabend gab, der aber auf jeden Fall zur Diskussion anregte. In der Mitteldeutschen Zeitung lesen wir auch: „Die Staatskapelle Halle unter Leitung von Christopher Sprenger hat famos gespielt, Chor und Extrachor (Einstudierung: Rustam Samedov) waren wie immer auch spielfreudig und überzeugend bei der Sache.“ Und die nmz über den Chor: „Rustam Samedov hat ihn einstudiert und das Finale gelingt in Hochform.“ Das Foto (© Theater, Oper und Orchester GmbH Halle, Foto: Falk Wenzel) zeigt Ines Lex als Marzelline, Gerd Vogel als Don Pizarro und Anke Berndt als Leonore.

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