"Die Antilope" in Köln

Durs Grünbein (Text) und Johannes Maria Staud (Musik) erzählen in diesem Werk von einer Firmenfeier. Die Mitarbeiter treten mit Tiermasken auf; nur einer, Victor, will beim bunten Treiben nicht mitmachen, stürzt sich schließlich aus dem 13. Stock in die Tiefe, erlebt anschließend (offenbar überlebend) skurrile Szenen verschiedenster Art. Es geht hier um Sprache (vor seinem Sturz hält Victor eine Rede in der Kunstsprache „Antilopisch“) und auch um die Kunst. „Der Wechsel der Sprache in ein vermeintlich unverständliches Kauderwelsch ist ein raffinierter Kunstgriff“, schreibt das Online Musik Magazin, und später: „Die sich somit selbst besingende Kunst ist der durchaus faszinierende Kern der Oper, wirft aber schnell allerlei dramaturgische Probleme auf.“ „Staud hat eine Musik mit sehr vielen Facetten komponiert, kammermusikalisch durchsichtig mit interessanten Klangwirkungen“, berichtet der Opernfreund. Der Kritiker des WDR ist ein wenig zwiegespaltn: „Das alles wird vom Gürzenich-Orchester und den Musikingenieuren des SWR-Experimentalstudios unter Howard Arman mit Ernst betrieben, wohingegen sich der Regisseur Dominique Mentha auf eine Kindertheaterästhetik verlegt hat, was dem Stück wahrscheinlich nicht einmal unangemessen ist.“ Noch einmal der Opernfreund: „Das Gürzenichorchester folgt mit ungewohnter Anzahl exotischer Instrumente sehr aufmerksam dem Dirigat von Howard Arman.“ Foto: Bernd Uhlig

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