„Gounods ‚Faust‘ ist französische Oper pur“, schreibt das Staatstheater Darmstadt auf seiner Webseite. Faust ist hier, anders als bei Goethe, vor allem Liebhaber, und zwar einer, der einiges verpasst hat in seinem Leben und dieses jetzt nachholen will. Im Zentrum von Karsten Wiegands Inszenierung steht allerdings Marguerite, die junge Frau, unschuldig, die am Ende in den Tod geht. In Darmstadt fand 1861 die deutsche Erstaufführung von Gounods Oper statt. Jetzt kehrt das Werk an diesen Ort zurück. Von einer „klug durchdachten Inszenierung“ schreibt die Frankfurter Neue Presse und von einer „klugen Sicht auf den Goethe-Stoff“. Mefisto erscheint hier als eine Art windiger Zuhälter. Dem musikalischen Leiter des Abends, Michael Nündel, attestiert die FNP außerdem ein „hervorragendes Dirigat“. „Sängerisch ist der Abend sehr beachtlich“, berichtet die Frankfurter Rundschau. Hier ist die Rede von „einem Ensemble, das, was auch den Chor anbelangt, keine Wünsche offen lässt“. Das Foto (Martina Pipprich) zeigt Anja Bildstein als Marthe Schwerdtlein, Adam Palka als Mefisto und Katharina Persicke als Marguerite.