Voltaire und Leibnitz waren zu ihrer Zeit Antipoden, die sich, leicht vereinfacht, um die Frage stritten, ob wir „in der besten aller möglichen Welten“ leben. Voltaire war davon nicht überzeugt und schrieb deshalb seinen „Candide“. Der Held reist hier durch die halbe Welt, um immer wieder mit Leid und Unglück konfrontiert zu werden. Leonard Bernstein machte aus dieser etwas kruden Geschichte eine „Comic Operetta“, die jetzt an der Kölner Oper Premiere hatte. Kein leichtes Werk, aber Regisseur (und Choreograf) Adam Cooper gelang es, das Publikum mitzureißen. Candides Reisen können an einer großen Landkarte mit Hilfe von virtuellen Pfeilen mitverfolgt werden. Überhaupt: „Ein großes Erlebnis ist die Ausstattung von Rainer Sinell“, findet der Opernfreund. „Die Abenteuer (…) sind so absurd und abgedreht, dass man sie eigentlich nur als schrille Revue inszenieren kann, was Cooper auf der wie eine Manege wirkenden Holzbühne unter Aufbietung von bunt ausstaffierten Tänzern, zahlreichen Nebenrollen und Choristen auch brillant macht“, berichtet die Kölner Rundschau. Das opernnetz schreibt: „Musikalisch verbreitet sich unter der Leitung von Benjamin Shwartz von der Ouvertüre an gute Laune, die nicht immer zu den blutrünstigen Episoden der Handlung passt“. Und der opernfreund berichtet vom „quicken, von Andrew Ollivant einstudierten Opernchor“. Foto: Paul Leclaire