Heute ist die Rockoper von Andrew Lloyd Webber schon ein Klassiker. Als der junge Musical-Komponist sie 1971 schrieb, war sie allerdings eher ein Aufreger, nicht nur wegen der Musik, sondern auch aufgrund der Darstellung der Hauptfiguren: Judas wird zu einer Art besorgtem Freund des Messias; und „Tim Rice entwirft das Bild eines zutiefst menschlichen Jesus, den aber Anhänger und Gegner gleichermaßen zum Superstar stilisieren“, so das Theater Trier, das das Werk jetzt auf die Bühne brachte. Vorausgegangen war eine originelle Suche nach dem geeigneten Regisseur: Interessenten konnten sich mit einem Regie-Konzept bewerben, eine Jury und das Publikum suchten schließlich aus, wessen Inszenierung den ersten „Trierer Musical Award“ erhalten sollte. Die Wahl fiel auf Martin G. Berger, dessen Inszenierung das Publikum dann auch begeisterte. Das Opernnetz berichtet von einer „fulminanten Inszenierung“. Jesus wird hier als gehypter Star unserer Zeit dargestellt, der nicht mehr zur Ruhe kommt. „Eindrucksvoll zeigen sich Chor und Extrachor des Theaters Trier in der Einstudierung von Angela Händel, die überdies mit viel Spielfreude zu Werke gehen“, so das Opernnetz. Begeisterter Applaus am Ende der Aufführung. Das Foto (Vinzenzo Lara) zeigt den Opernchor Trier.