Bernd Alois Zimmermanns Oper „Die Soldaten“ galt einst als unspielbar. In der letzten Zeit haben sich aber verschiedene deutsche Theater erfolgreich an die Aufführung des Monumentalwerks gemacht, jetzt auch das Hessische Staatstheater in Wiesbaden, dass die „Soldaten“ zur Eröffnung der Maifestspiele brachte. „Das ist doch mal ein Statement!“, schreibt dazu die Deutsche Bühne. Der erst 32 Jahre alte Regisseur Vasily Barkhatov hat sich einige Besonderheiten ausgedacht: Er lässt Publikum und Akteure quasi die Seiten wechseln, setzt die Zuschauer auf die Bühne, das Geschehen spielt sich in Teilen des Zuschauerraumes ab, der Kaserne, Lazarett und schließlich Leichenhalle ist. „Eine großartige Aufführung, die man sich nicht entgehen lassen sollte“, kommentiert das opernnetz. „Mit dieser aufwühlenden Sicht auf seine gigantische Antikriegsoper »Die Soldaten« hätte sich der 1970 aus dem Leben geschiedene Bernd Alois Zimmermarin sicherlich angefreundet“, lesen wir in der Frankfurter Neuen Presse, die abschließend bestätigt: „‘Die Soldaten‘ sind schwerer Tobak, ja! Aber sie sind absolut inspirierend und empfehlenswert!“. Und schließlich die Frankfurter Rundschau: „Bewundernswert: Die Souveränität, mit der Wiesbadens scheidender Generalmusikdirektor Zsolt Hamar und das Staatsorchester und die erhebliche Solistenschar sich durch eine Partitur arbeiten, die einst als nicht zu bewältigen galt. Ausschließliche Neue-Musik-Spezialisten sind hier in der Minderzahl, es ist im Kern der herkömmliche Stadttheaterapparat, der seine Leistungsfähigkeit unter Beweis stellt.“ Das Foto (Monika Forster) zeigt Rainer Maaß, Kay Stiefermann, Wolfgang Vater, Holger Falk und Mitglieder der Statisterie.