"Angst. Fünf Pforten einer Reise in das Innere der Angst" in Darmstadt

„Eine Choroper“ ist dieses Werk von Christian Jost, das jetzt am Staatstheater Darmstadt seine Premiere erlebte. Der Chor ist in der Tat stark gefordert in dieser Oper, die auf einer wahren Begebenheit beruht: 1985 waren zwei Bergsteiger in den Anden unterwegs. Nach dem Absturz des einen konnte sich der andere nur dadurch retten, dass er den Begleiter vom Seil abschnitt und in die Tiefe fallen ließ. Dass dieser trotzdem überlebte, spielt in Josts Oper keine Rolle, vielmehr beschäftigt er sich in fünf Abschnitten („Fünf Pforten“, wie der Untertitel es nennt,) mit dem Thema „Angst“. Der Chor bringt die inneren Monologe der Protagonisten zum Ausdruck und beleuchtet das Angstgefühl aus verschiedenen Perspektiven. Zu Beginn sitzt er mitten im Publikum. Jost lote „die gesamte Bandbreite der dramatischen und musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten eines Opernchores zwischen Singen und Sprechen aus“, so das Theater auf seiner Webseite. Vom „wunderbar klangstark-präzisen Darmstädter Opernchor“ berichtet der SWR. Das Darmstädter Echo titelt: „Großer Auftritt für den glänzend einstudierten Opernchor“. „Eine gewaltige Aufgabe für den Chor“, meint auch die Frankfurter Neue Presse. „Angst“ bedeute „für den Chor, für dessen elf Solisten, die Sprecher und die acht Instrumentalisten eine einstündige, also zeitlich überschaubare, dennoch hoch komplexe und in Darmstadt mit extrem starker Konzentration bewältigte Aufgabe“. Und noch einmal der SWR: „Mit ästhetischen, aber fast klinisch nüchternen Bildern setzt der Darmstädter Intendant Karsten Wiegand die Oper ‚Angst‘ in Szene – ein spannungsvoller Kontrast zu Christian Josts emotionaler Sog-Musik.“ Foto: Welz/Müller

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