"Der Reigen" in Stuttgart

„Zum Sex kommt es immer, zur Begegnung nur in Ausnahmefällen.“ Das ist die kurze Quintessenz der Oper Stuttgart. Nach der Vorlage von Arthur Schnitzler hat Philippe Boesmans 1993 eine Oper komponiert, die nun in Stuttgart zur Aufführung kam: zehn mehr oder weniger erotische Szenen zwischen Mann und Frau in wechselnder Besetzung. „Und immer Angst, dass dieses Erlebnis nicht einzigartig sein könnte“ (Oper Stuttgart). Die Inszenierung von Nicola Hümpel setzt den Humor, der diesem Werk innewohnt, durchaus auf der Bühne um – ohne in irgendeiner Form „skandalös“ zu sein. Sie arbeitet mit Videogroßformaten des Bühnengeschehens, so dass die Sänger auch als Schauspieler ihr Bestes geben (müssen). Die Stuttgarter Zeitung berichtet von einer „Lesart der Regisseurin Nicola Hümpel, die mit beeindruckenden Perspektivwechseln, Witz, Gefühl und nicht nur nebensächlicher, sondern ästhetisch prägender Videoarbeit die Szene belebt.“ „Die Stuttgarter Produktion ist grandioses Ensembletheater“, schreibt die Deutsche Bühne. Und: „Das ist ziemlich viel Oper: überragend gespielt vom Staatsorchester unter der Leitung Sylvain Cambreling“, so die Südwestpresse Ulm. Das Publikum bejubelte diese Premiere begeistert. Das Foto (A.T. Schaefer) zeigt Rebecca von Lipinski als Junge Frau und Shigeo Ishino als Gatte.

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