„Unser Interesse bestand vor allem darin zu erkunden: Was passiert mit Menschen, denen es nicht erlaubt ist, ihre Freiheit auszuleben, den Menschen zu lieben, den sie mögen?“ Das sagt Regisseur Matthew Wild über seine Inszenierung der Oper von Leoš Janáček in Wiesbaden. Katja liebt, aber es ist ihr eben nicht gestattet, in dieser Liebe glücklich zu werden. Am Ende ertränkt sie sich in der Wolga, was in der Wiesbadener Inszenierung plastisch dargestellt wird. Aktuelle Bezüge weist diese Regiearbeit durchaus auch auf. Wladimir Putin ist präsent: Er schaut von einem Plakat in der Bushaltestelle aufs Geschehen. „Insgesamt ist die Produktion szenisch derart dicht und musikalisch derart reichhaltig, dass man sie mehrfach erleben möchte“, schreibt der Opernfreund. In der Frankfurter Rundschau ist zu lesen: „Zsolt Hamar dirigiert Leos Janáceks ‚Katja Kabanowa‘ praktisch introvertiert, ohne mögliche und übliche Grellheiten, dabei extrem transparent, als sollte nicht ein einziger Harfenton ungehört bleiben.“ „Wiesbadens zum Saisonende scheidendem Generalmusikdirektor Zsolt Hamar gelingt eine seiner besten Arbeiten“, meint auch der Wiesbadener Kurier. Und das Opernnetz lobt neben den Solisten auch den Chor: „Auch die weiteren Solisten in kleineren Partien sowie der Chor und das Orchester des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden tragen zu dieser überzeugenden musikalischen Leistung bei.“ Das Foto (Paul Leclaire) zeigt Sabine Cvilak als Katja.