"La Cenerentola" am Münchner Gärtnerplatztheater

150 Jahre Münchner Gärtnerplatztheater: Das wurde mit der Premiere von Rossinis „La Cenerentola“ gefeiert, allerdings nicht am „Originalschauplatz“, weil dieser seit geraumer Zeit renoviert wird und das Theater kreativ auf diverse Ausweichspielstätten ausweichen muss - diesmal ins Cuvilliés-Theater. Intendant Josef Köpplinger sprach den Geburtstagsgruß und verglich sein Haus mit den vielen Flüchtlingen. Gemeinsam sei ihnen die „Wanderschaft“. Inszeniert wurde die „Cenerentola“ von Brigitte Fassbaender, die aus dem Prinzen gleich mal Ludwig II. machte, den „Kini“, der auch auf sein Neuschwanstein (im Hintergrund als Kulisse) nicht verzichten musste. „Gefällig muss nicht oberflächlich sein“, kommentiert die Abendzeitung diese Regiearbeit. Das Aschenputtel wird von Vater und Schwestern schlecht behandelt und zieht sich mit yellow press bewaffnet in den Kamin zurück. „Gesanglich überragend Diana Haller in der Titelrolle, die über eine zur Rolle passenden geerdeten Stimme mit großer Strahlkraft verfügt“, so urteilt der Bayerische Rundfunk. Der neue Merker hat Lob fürs Orchester: „Die Musikalische Leitung hatte Michael Brandstätter, der mit dem Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz ein flottes, federndes Dirigat hinlegte.“ Und schließlich die Zusammenfassung der Abendzeitung: „Mit dieser Cenerentola-Inszenierung feiert sich das Gärtnerplatztheater selbst als intelligente, dynamische Unterhaltungsbühne ohne zuviel Meta-Ebene. Das gelingt erfrischend und in diesem Fall sogar mitreißend.“ Das Foto (Christian POGO Zach) zeigt Alexandru Aghenie als Dandini und den Herrenchor.

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