Das Theater Wiesbaden hat sich enorm viel vorgenommen in dieser Spielzeit. Am 1. November hatten gleich zwei Opern Premiere: Im kleinen Haus wurde Scarlattis „Die Irrungen der Liebe“ gespielt. Im großen Haus durfte sich das Publikum über eine gelungene Inszenierung des Hausherrn freuen: Uwe Eric Laufenberg entschied sich für eine karge Ausstattung, was dem szenischen wie musikalischen Erlebnis offenbar keinen Abbruch tat. „Er legt die burlesk-karnevalesken Züge dieser angeblichen Seria-Oper frei, seziert aber auch die Bosheit heraus und den bitteren Ernst, der in den schnellen Da-Ponte-Pointen steckt“, schreibt die FAZ. Die Frankfurter Rundschau formuliert es so: „Die einfach plausible Umgebung bringt die ausgezeichneten Darsteller umso besser zur Geltung.“ Eine stärkere Symbiose von Musik und Szene lasse sich kaum denken, so der Wiesbadener Kurier. „Diese Produktion ist ein Glücksfall für Wiesbaden, quasi mitten unter uns, fast ohne Requisiten und die Aufmerksamkeit ablenkende Bühnenelemente, voll von Bewegung und einfach toll gesungen und gespielt. Tipp: Unbedingt anschauen“, so die Quintessenz auf theaterpur.net. Und die FAZ hat auch ein Auge und Ohr für die Damen des Chors: „Aus dem Publikum strömen einzelne Zuschauerinnen und/oder Choristinnen auf die Bühne (oder sie werden geströmt) und posieren als Superfrauen, mit geballten Fäusten. Extra-Applaus!“. Das Foto (Monika und Karl Forster) zeigt Christopher Bolduc als Guglielmo, Gloria Rehm als Despina, Silvia Hauer als Dorabella, Wolf Matthias Friedrich als Don Alfonso, Heather Engbretson als Fiordiligi und Ioan Hotea als Ferrando.