Erst posthum wurde Jacques Offenbachs Oper uraufgeführt – und feiert seither Erfolge auf allen Bühnen der Welt. Gleich drei Darsteller setzt Hausherr Barrie Kosky in seiner Inszenierung für den Hoffmann ein. Am Anfang sitzt Schauspieler Uwe Schönbeck in einem Meer von Flaschen, die überhaupt eine wichtige Rolle spielen. Erst später wird die Figur mit Sängern besetzt. Olympia, Antonia und Giulietta werden dagegen alle von einer Sängerin verkörpert. „Während die Regie mit dem Material ringt wie Laokoon mit der Schlange, glänzt das Personal. Allen voran Nicole Chevalier“, wertet der Berliner Tagesspiegel und drückt damit auch gleich aus, dass Barrie Kosky offenbar diesmal nicht alles gelungen ist. Auch im Publikum gab es am Ende einige Buh-Rufe für die Inszenierung. In der Berliner Morgenpost lesen wir es so: „An der Komischen Oper befreit der Intendant ‚Les contes d’Hoffmann‘ vom Ballast der Sehgewohnheiten. Das geht aber nicht immer gut.“ Musikalisch fällt das Urteil anders aus. „Wenn sich Hoffmann in die Puppe Olympia verliebt, dann wackelt der gesamte Chor, der mit seiner fulminanten Präsenz wieder mal beweist, warum er jüngst erneut zum Opernchor des Jahres gewählt wurde, als grinsende Automatenzombies über die Bühne“, so die Morgenpost. Und die B.Z. bezeichnet Chor und Orchester als „grandios“. Das Foto (Monika Rittershaus) zeigt Uwe Schönbeck als Hoffmann 1.