Karl Goldmarks Oper war eine der erfolgreichsten des späten 19. Jahrhunderts, obwohl man dem Komponisten auch ein Wagner-Epigonentum nachsagte. Spätromantisch und opulent, eroberte das Werk, das 1875 uraufgeführt wurde, die Bühnen der Welt. Heute ist es nur selten in deutschen Häusern zu sehen. Nun hat das Theater Freiburg das Stück auf die Bühne gebracht – in der Inszenierung von Kirsten Harms. „Ein Konflikt, der Jahrtausende alt ist und dadurch aber auch hochmodern“, so beschreibt die Regisseurin selbst den Inhalt des Werks. Der Königssohn Assad soll Sulamith heiraten, hat sich aber kurz vor der Vermählung in eine andere verliebt und erkennt in der fremden Königin von Saba die Geliebte. „Es geht um die Begegnung mit der fremden Frau“, erklärt Harms. Diese spielt mit dem jungen Prinzen und treibt ihn in den Wahnsinn. Schließlich stirbt Assad in den Armen der liebenden und treuen Sulamith. Als „mutige Initiative“ bezeichnet der SWR den Entschluss des Freiburger Theaters, die einstige Erfolgsoper zu zeigen. Harms habe zu viele Stellen gekürzt, aber „das Philharmonische Orchester und der vorzügliche Opern- und Extrachor des Theaters Freiburg unter der behenden Leitung von Fabrice Bollon“ brächten einen ‚magischen Zauberton‘ hervor. Die Badische Zeitung wiederum lobt die vorgenommenen Kürzungen – und den Chor. „Prächtig: der aus Opern-, Extrachor und Musikhochschulstudierenden sich rekrutierende, von Bernhard Moncado auf ein Höchstmaß an Homogenität getrimmte Chor. Zumal in der Gerichtsszene, wo die Sänger auf drei Ebenen über die gesamte Bühnenhöhe gestaffelt sind.“ Das Foto (Rainer Muranyi) zeigt Irma Mihelic als Sulamith.