"Soldaten" in Osnabrück

Klar: Sowohl Karl-Theodor zu Guttenberg als auch Ursula von der Leyen müssen ihren Auftritt haben, wenn es um „Soldaten“ geht. In diesem Fall um diejenigen des Komponisten Manfred Gurlitt, die auf unseren Bühnen Seltenheitswert haben – obwohl die Musik eindringlich, die story aktuell ist. Das Theater Osnabrück hat diese „Soldaten“ nach dem Trauerspiel von Jakob Michael Reinhold Lenz jetzt auf die Bühne gebracht. 1930 wurde die Oper in Düsseldorf uraufgeführt, seither ist sie mehr oder weniger in der Versenkung verschwunden. Nicht nur verdienstvoll, sondern auch gelungen war der Vorstoß in Osnabrück. „Eine gelungene, nachdenklich stimmende, assoziationsreiche Inszenierung, in der Bühnenbild und Videokunst zum integrierten Bestandteil des Bühnengeschehens und der Musikdarbietung werden“, beschreibt das Online Musik Magazin (OMM). Von einer „präzis durchgearbeiteten Osnabrücker Sodaten-Version“ berichtet die taz. Die Deutsche Bühne lobt eine „stilistisch außerordentlich ausgefeilte, sehr animierende Leitung des 33 Jahre jungen GMDs Andreas Hotz“. Und die Neue Osnabrücker Zeitung findet: „Auch die kleineren Rollen überzeugen, ebenso der Chor unter der Leitung von Markus Lafleur.“ So auch das OMM: „Musikalisch liefen Chor, das ausgesprochen textverständlich singende Solistenensemble und das Osnabrücker Sinfonieorchester an diesem Premierenabend zur Hochform auf.“ Das Foto (Jörg Landsberg) zeigt Susann Vent-Wunderlich als Marie und Mitglieder des Chores.

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