Benny Andersson und Björn Ulvaeus, international erfolgreich mit ihrer Popgruppe ABBA, brachten 1986 das Musical „Chess“ auf die Bühne. Der Popsound der 1980er-Jahre ist auch in diesem Bühnenwerk unverkennbar; einige Musical-Songs schafften es unabhängig vom Werk in die Playlists, darunter vor allem „One Night in Bangkok“. In Pforzheim erlebte das Musical am Silvesterabend seine Premiere. Die nicht eben bühnen-prickelnde Geschichte von der Rivalität zwischen zwei Schachspielern wird angereichert durch eine veritable lovestory sowie durch die Thematisierung des in den 1980er-Jahren so aktuellen Stoff des kalten Krieges. Diese Thematik stand in Pforzheim allerdings nicht im Vordergrund. Dass sich der „Kalte Krieg“ in der Ukraine derzeit erneut manifestiert, hat Regisseur Wolf Widder nicht berücksichtigt. Vielmehr betone er den Revuecharakter des Stücks, berichtet die Pforzheimer Zeitung und lobt die „drei herausragenden Hauptdarsteller“ Chris Murray als Trumper, Andrea M. Pagani als Sergievsky und Femke Soetenga als Florence Vassy. „Das von der Tonanlage gnadenlos aufgedrehte Ensemble gibt sein bestes“, schreiben die Badischen Neuesten Nachrichten. „Und dass zum Schluss die Premiere mit stehenden Ovationen gefeiert wird, daran haben Tobias Leppert und das poppig-schwungvoll spielende Orchester großen Anteil.“ (Pforzheimer Zeitung). Das Foto (Sabine Haymann) zeigt Andrea M. Pagani als Anatoly Sergievsky und Mitglieder des Ensembles.