"Carmen" auf dem Fußballfeld statt beim Stierkampf. Regisseur Sebastian Welker hat die Geschichte um die verführerische Schönheit und ihr ambivalentes Verhältnis zu den Männern ganz aktuell ins Stadion verlegt. Während es in Trier hinter den Kulissen brodelt, weil der designierte Intendant Karl M. Sibelius bereits fast dem kompletten Ensemble gekündigt hat, geben Solisten wie Chorsänger auf der Bühne ihr Bestes. "Schön zu sehen, wie sehr sich die Solisten und der Chor in die Inszenierung hängen", schreibt das Opernnetz. "Meine Carmen ist eine Frau, die in der Gegenwart angekommen ist", erklärt Sebastian Welker gegenüber dem "Volksfreund". Und: "Heutzutage ist in jeder Frau etwas von einer Carmen zu finden." Seine Inszenierung wird im "Volksfreund" als "ausgesprochen flott" bezeichnet. Er setze "auf Tempo, buntes Volk und Massenaufmarsch, angereichert mit einem guten Teil deftiger Komik". Gibt es für die Inszenierung am Schluss neben Bravo-Rufen auch einige Buh’s, so kommt die musikalische Leistung (Leitung: Victor Puhl) gut an. "Hervorragend aufgestellt ist das Philharmonische Orchester der Stadt Trier", vermeldet der "Volksfreund". Und: "Bestens aufgelegt sind Opern- und Extrachor des Theaters sowie der Mädchenchor vom Trierer Dom." Und das Opernnetz: "Der Chor unter der Leitung von Angela Händel hat hier ein ordentliches Paket zu stemmen, da wird auf Tribünen gehüpft und gejubelt, geraucht und gerauft und wie nebenher gesungen. Großes Lob für die Mühen des Chores."