29.06.2011 | Calixto Bieito kam für die Inszenierung von Francis Poulencs "Gespräche der Karmelitinnen" bereits zum vierten Mal als Regisseur an die Komische Oper Berlin. Die Oper handelt von einer Gruppe von Frauen, die eher in den Tod gehen als das eigene Glaubens¬bekenntnis zu verraten. Selbst der zentralen Figur der Oper, der jungen Blanche de La Force, gelingt es, ihre immerwährenden Ängste zu überwinden. Freiwillig folgt sie ihren verurteilten Ordensschwestern auf das Schafott. Sie bekennt sich damit zu ihrem Glauben und schafft es vielleicht erst auf diese Weise, zu sich selbst zu finden. Der Handlung liegt ein reales Geschehen aus dem Jahr 1794 zugrunde, von dem Francis Poulenc so beeindruckt war, dass er wie besessen an seiner Oper schrieb. Für Regisseur Calixto Bieito und sein Team thematisiert Poulencs Werk die existentiellste Emotion jedes Menschen: die Todesangst sowie ihre Kehrseite, die Angst vor dem Leben. "Calixto Bieito nimmt sich der Frauen mit einem tiefen Verständnis an", hieß es in einem Kommentar von Deutschland Radio Kultur. Und auch die musikalische Leitung der letzten Neu-pro¬duk¬tion dieser Spielzeit, die in den Händen von Stefan Blunier liegt, findet Lob: "Stefan Blunier, der Bonner Generalmusikdirektor, findet mit dem zum Saisonende blendend disponierten Orchester der Komischen Oper Berlin einen soghaften Zugriff auf Poulencs Partitur." Einstimmiger Beifall am Schluss für alle Beteiligten! Foto: Monika Rittershaus