"Der geduldige Sokrates" am Staatstheater am Gärtnerplatz in München

"Der geduldige Sokrates" am Staatstheater am Gärtnerplatz in München

01.07.2011 | Die Barockoper hat in den vergangenen Jahren wieder Einzug ins Repertoire der deutschen Theater und Opernhäuser gefunden. Vieles gibt es da neu zu entdecken. Jetzt hat das Theater am Gärtnerplatz für die Münchner Erstaufführung der komischen Oper "Der geduldige Sokrates" von Georg Philipp Telemann gesorgt. Das Libretto geht auf ein Satire von Aristophanes zurück: Um für genügen Nachschub an Kriegern zu sorgen, muss sich der Philosoph Sokrates gleich mit zwei Ehefrauen herumschlagen: der bekannt-grantigen Xantippe und der nicht weniger zänkischen Amitta. Gleichzeitig hat Sokrates diverse andere Probleme am Hals: Liebesdinge zwischen jungen Mitgliedern der Aristokratie, faule Schüler und den trunksüchtigen Phito, den er in seine Schranken zu weisen hat. Die Oper war zu Telemanns Zeiten durchaus auch Kritik am subalternen Hofschranzentum und vor allem eine Infragestellung der mit bürgerlichen Idealen ausgepolsterten Gelehrtenidylle. Inszeniert hat Axel Köhler, der - sowohl als Sänger als auch als Regisseur - als Experte für die Barockoper gilt. Die musikalische Leitung übernahm der Chordirektor des Staatstheaters am Gärtnerplatz, Jörn Hinnerk Andresen, der sich ebenfalls in dieser Sparte schon hervorgetan hat. Das Foto (Hermann Posch) zeigt Thérèse Wincent als Amitta, Heike Susanne Daum als Xantippe und zwischen den beiden Stefan Sevenich als leidgeprüften Sokrates.

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