05.04.2012 | Gespaltene Reaktionen ruft die Neu-Inszenierung von "Tristan und Isolde" am Mainfrankentheater Würzburg hervor - beim Publikum, das Buh- wie Bravo-Rufe für das Regieteam bereit hielt wie in der berichtenden Presse. Von "befremdlichen Bildern der Regie" ist im Bayerischen Rundfunk zu hören. Die Fränkischen Nachrichten wiederum schreiben: "Es war eine düstere Deutung der Tristan-Handlung durch Hermann Schneider, der ein durchdachtes Konzept zugrunde lag." Gleichgültig ließ diese Inszenierung niemanden. Das große Liebesduett im 2. Akt zeigt eher die ersehnte denn die reale Liebe: Tristan und Isolde schauen sich kaum an, berühren sich nicht, die Liebe bleibt für den Zuschauer Imagination. Lob gab es für die musikalische Leistung. Im BR hieß das so: "Musikalisch gerät der Abend zu einer kleinen Sensation. GMD Enrico Calesso ringt der Partitur mit dem Philharmonischen Orchester Würzburg Phrasen von solcher Innigkeit ab, von Rauschhaftigkeit und zugleich einem Zauber, einer Zartheit, die sonst von großen Orchestern zu erwarten ist." Die Mainpost berichtet von "heftigen Applaus für Sänger, Männerchor, Orchester und Dirigenten". Und das abschließende Fazit der Fränkischen Nachrichten klingt geradezu euphorisch: "Würzburg hat mit ‚Tristan und Isolde‘ unüberhörbar ein (weiteres) Juwel in seinem Repertoire." Foto: Falk von Traubenberg