20.04.2012 | 2004 komponiert und an der Aldeburgh Almeida Opera uraufgeführt erlebte "Ios Passion" von Harrison Birtwistle nun am Theater Magdeburg die deutsche Erstaufführung. Das Theater setzte damit seine Kammeropernreihe im Schauspielhaus erfolgreich fort. Ein Aufeinandertreffen griechischer Mythologie mit der Neuzeit wird hier in sieben Teilen thematisiert. Durch eine Liebesbegegnung erwachen in einer antiken Ausgrabungsstätte die Götter zu neuem Leben. Die Geschichte von Zeus und seiner Geliebten Io, die der Göttervater zum Schutz vor seiner Gattin Hera in eine weiße Kuh verwandelt, die dann aber von der Nebenbuhlerin gejagt wird, verfolgt nun die Protagonisten der Gegenwart. Die Magdeburger Inszenierung hat diese Kammeroper erfolgreich gemeistert. "Regisseur Oliver Klöter sowie der musikalische Leiter Jovan Mitic haben diese Grundintention von Birtwistle sehr ernst genommen, ohne ihr sklavisch zu verfallen. Das hat der Inszenierung sehr gut getan", schreibt die "Volksstimme". Das Experiment festige "den inzwischen weit über die Landesgrenzen gedrungenen Ruf des Magdeburger Theaters, auch in der zeitgenössischen Musikinszenierung ein gewichtiges Wort mitzureden." Das Premierenpublikum spendete viel Beifall. Foto: Nilz Böhme