04.05.2012 | "Rusalki" heißen Fabelwesen in der tschechischen Sagenwelt. Mit ihrem unheimlichen Gelächter stürzen sie die Männer ins Unglück. Antonín Dvorák hat tschechische Sagen sowie Andersens Märchen von der kleinen Seejungfrau seiner "Rusalka" zu Grunde gelegt, der einzigen seiner Opern, die bis heute erfolgreich ist. Die Nixe Rusalka lässt sich aus Liebe zum Fürsten auf einen grausamen Handel mit der Hexe Jezibaba ein: Wenn der Fürst ihre Liebe nicht erwidert, muss er durch ihre Hand sterben. Und obwohl er schließlich seine wahre Liebe zu Rusalka erkennt, nimmt die Geschichte ein trauriges Ende: er stirbt in den Armen der Geliebten. Regisseurin Elisabeth Stöppler und Bühnenbildnerin Annett Hunger haben sich für einen lehren Bühnenraum mit wenigen Requisiten entschieden. Die eigentlich märchenhafte Erzählung über die liebende Wassernixe gerät hier zum Albtraum. "Die Inszenierung um diese Sehnsucht gerät packend, vor allem im zweiten Teil bildgewaltig und anrührend", heißt es in der WAZ. Musikalisch ließ die Premiere nichts zu wünschen übrig. "Wann hört man Dvoráks ‚Rusalka‘ je so intim ausgeleuchtet, so delikat mit böhmischer Würze durchtränkt und so lodernd vor leidenschaftlichem Furor?", fragt die Recklinghäuser Zeitung. Die Reduktion der Inszenierung erlaubt die Konzentration auf die Musik: "Im Musiktheater im Revier Gelsenkirchen ist nun eine Aufführung zu erleben, die sich ganz auf diese enorme musikalische Qualität konzentriert: sie wird bestimmt vom Dirigenten Rasmus Baumann, der die Philharmonie Westfalen ebenso wie das Gesangsensemble in eine musikalische Intensität zu bringen vermag, die kaum zu überbieten ist", urteilen die Ruhr Nachrichten. Am Ende einige Buh-Rufe für die Regisseurin, die sich aber auch über viel Zuspruch freuen durfte. Begeisterter Applaus für die musikalische Leistung. Foto: Pedro Malinowski