08.05.2012 | Kaum zu glauben: Zunächst war "La Traviata", heute eine der meistgespielten Opern und immer gut für großen Publikumszuspruch, ein Flop. Die Uraufführung im Teatro La Fenice in Venedig geriet zum Fiasko. Schon kurze Zeit später allerdings begann die bis heute andauernde Erfolgsgeschichte des Werks, das nun am Aalto Theater Essen Premiere hatte. Zu Gast waren künftige Gestalter des Münchner Gärtnerplatztheaters: Josef Ernst Köpplinger führte Regie, Alfred Schreiner zeichnete für die Choreografie verantwortlich. Köpplinger verlegt die Oper in die Zeit um 1920 und erzählt sie als Rückschau: Violetta liegt im Krankenbett und gibt sich ihren Erinnerungen an die kurze und tragische Liebe ihres Lebens hin. Die Regie-Idee des zukünftigen Münchners lässt allerdings Fragen offen. "Was wirklich berührt ist nur die Musik, nicht die Inszenierung. Den größten Anteil daran hat GMD Stefan Soltesz mit seinen Essener Philharmonikern", schreibt die Emsdettener Volkszeitung, die auch lobende Worte für die anderen Sänger hat. Herausragend dabei Aris Argiris als Germont, den das Blatt als "Star des Abends" herausfiltert: ein Germont, "der die beiden Liebenden mit so balsamischen Klängen auseinander bringt, dass das Publikum ihm anschließend zu Füßen liegt." Das Foto (Jörg Landsberg) zeigt Rainer Maria Röhr als Gastone sowie Mitglieder des Opernchors.