"Die Fledermaus" an der Musikalischen Komödie Leipzig

"Die Fledermaus" an der Musikalischen Komödie Leipzig

15.10.2012 | "Die ‚Fledermaus‘ ist für mich eine musikalische Komödie, aber eigentlich hat sie auch etwas ganz Tragisches… Anknüpfungspunkt ist für mich die Lüge, daraus ergibt sich die ganze Tragik und die ganze Komik." Der Oberspielleiter der Musikalischen Komödie Leipzig, Volker Vogel, hat die "Fledermaus" am eigenen Haus inszeniert: Mit opulentem, farbenfrohem Bühnenbild - und einem spielfreudigen Chor. "Das ist für mich das Prinzip der Operette: Es gibt ja Operettenbesucher, die nicht nur das Komische sehen wollen. Wer etwas tiefer gehen will, für die haben wir die Figuren und die innere Struktur so herausgemeißelt, dass sie bestenfalls für sich selbst einen Spiegel haben", erklärt Vogel im Interview vor der Premiere. Sprudelnd und quirlig sei das Stück: eine "offene Champagnerflasche, die nie versiegt." Dies auf der Leipziger Bühne darzustellen gelingt Regisseur und Ensemble vortrefflich. Satire, Witz und Boshaftigkeit werden im Straußschen Sinne präsentiert. Dass die "Fledermaus" in der Zeit der großen Finanzkrise im vorletzten Jahrhundert entstand, empfindet Dirigent William Lacey im Interview mit der Leipziger Volkszeitung als tröstlich: "Von der Krise weiß heute kaum noch jemand etwas. Kultur lebt also länger als die Krise." Auf der Bühne der "MuKo" Leipzig auf jeden Fall. Das Champagnerglas prickelt… Unser Foto (Susann Friedrich) zeigt Mirjam Neururer als Adele, Radoslaw Rydlewski als Eisenstein und den Chor der Musikalischen Komödie.

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