20.12.2012 | Luigi Nono, bekannt als "politischer" Komponist, hat 1964 "La fabbrica illuminata" geschaffen und sein Publikum damit in die Arbeitswelt der 1960er-Jahre entführt. Das Werk ist eine Collage mit Werken von Nono, György Kurtág, Bruno Maderna und Luciano Berio. In Weimar hatte es im e-Werk Premiere, inszeniert von Julia Hübner, die erstmals in der thüringischen Stadt Regie führte. "Die erleuchtete Fabrik" gebe einen "eindrücklichen Einblick in die verschiedenen Seelenzustände der Arbeitenden" heißt es auf der Webseite des Theaters. Und diese Einblicke sind nicht gerade aufmunternd, wird doch die sinnentleerte, traurige Welt dieser Fabrikarbeiter gezeigt, und werden doch diese Arbeiter - nach einer "Evaluation" - entlassen. Dem Chor kommt im Werk eine zentrale Bedeutung zu, entsprechend wird er auch in den Medien gewürdigt: "Julia Hübner und ihrem jungen Team (…) sind eindrucksvolle Bilder gelungen, in die sich die Musik stimmig einfügt, ohne zu illustrativem Beiwerk zu gerinnen. Einen besonderen Anteil daran hat neben den (…) Solisten der Opernchor, der sich den ungewohnten Klängen in jeder Hinsicht gewachsen zeigt", schreibt zum Beispiel die Deutsche Bühne. "Der Chor des Deutschen Nationaltheaters, von Markus Oppeneiger und Fabian Wöhrle exzellent auf die dissonante Mehrschichtigkeit von György Kurtágs Zyklus ‚Omaggio a Luigi Nono‘ eingestellt, nach antikem Vorbild zwischen die Szenen geschoben, sang und schauspielerte denn auch in der schicken Berufskleidung der gehobenen Mittelschicht", ist in der Thüringer Landeszeitung zu lesen. Und die Thüringer Allgemeine urteilt: "Der Opernchor - von Esther Dandani in dezentfarbiger Bürokluft uniformiert - strukturiert das Stück mit einer grandiosen Darbietung von György Kurtágs Zyklus "Omaggio a Luigi Nono". Am Schluss gab es viel Applaus und Jubel für die Beteiligten. Foto: Anke Neugebauer