18.12.2012 | "Verdi kann, was Shakespeare kann: Er kann eine Geschichte so erzählen, dass es uns schauert", sagt Regisseur Árpád Schilling, der in München den "Rigoletto" inszenierte. Rigoletto sei ein "unmoralischer Kleinbürger", "ein großer Schauspieler, dem der Erfolg wichtiger ist als die eigene Tochter." Rigoletto glaubt, sein öffentliches Amt vom privaten Glück trennen zu können - und treibt die eigene Tochter damit in den Abgrund. Schilling hat sich für ein karges Bühnenbild entschieden. Hauptdarsteller wie Chor und Statisterie sind in eine Einheitsfarbe gekleidet und tragen noch dazu Gesichtsmasken, so dass sie kaum unterscheidbar sind. Nicht dass die Oper wirklich falsch inszeniert sei, störe den Abend, sondern die verfehlte Umsetzung des interessanten Konzepts, ist auf nmz online zu lesen. "Umso mehr muss die Musik leisten. Und hier überzeugen Orchester und Ensemble, wie auch der wunderbar disponierte Chor der Bayerischen Staatsoper (Leitung: Stellario Fagone)." Ähnliches ist in der Münchner Abendzeitung zu lesen: "Vergessen waren alle szenischen Ungereimtheiten. Verdi triumphierte." Und auch der Donaukurier konstatiert, dass die musikalische Leistung über die Inszenierung siegt: "Solchen Sängern kann kein Konzept etwas anhaben, dem inspirierten Dirigat von Marco Armiliato ebenso." Am Ende musste das Regieteam auch Kritik entgegen nehmen, die musikalisch Beteiligten freuten sich über den verdienten Applaus. Das Foto (Wilfried Hösl) zeigt Patricia Petibon als Gilda, Franco Vassallo als Rigoletto, den Chor und die Statisterie.