02.01.2013 | Die Inszenierung des Verdi-Klassikers in Gelsenkirchen ist ein schönes Beispiel für unterschiedliche Auffassungen in der Rezeption. Stephan Märkis Regiearbeit wird in der WAZ als "Opernthriller ohne Mätzchen" bezeichnet. Der WDR urteilt kritischer uns sieht die - sehr reduzierte (auch das Bühnenbild ist durchgehend karg und bleibt meist unverändert) - Personenführung als gescheitert. "Große Emotionen mit großartigem Ensemble" titelt das Online Musik Magazin, das nicht nur lobende Worte für die Solisten findet, sondern auch die Leistung des Chores würdigt: "Christian Jeub hat den Opern- und Extrachor hervorragend auf die großen Tableaus vorbereitet und einen homogenen gewaltigen Klangkörper geschaffen." "Musikalisch bewegt sich der Abend auf absolut hohem Niveau", bilanziert die Online Plattform. "Musikalisch ist dieser Abend so rauschhaft wie abgründig schön", findet auch der Kritiker der WAZ. Kontrovers diskutiert wird der Regie-Einfall, den Großinquisitor als Jesusfigur zu inszenieren. "Dass es dabei keinerlei empörte Reaktion im Publikum gibt, zeigt, wie weit man auf deutschen Bühnen mittlerweile gehen kann", meint das Online Musik Magazin. Immerhin: Das Publikum reagierte am Ende der Vorstellung euphorisch und belohnte die Darsteller mit begeistertem Beifall. Foto: Pedro Malinowski