25.01.2013 | Man kann Kindern nicht früh genug die Angst vor Richard Wagner und seiner vermeintlich schweren Musik nehmen. Dieses Ziel verfolgt nun die Musikalische Komödie mit der Inszenierung eines "Rings für Kinder". Gut zwei Stunden lang erlebten die kleinen (und auch großen) Besucher eine gekürzte Fassung des Bühnen-Epos. Aufgrund seiner Leitmotive und seiner streckenweise illustrativen Lautmalerei sei Wagner eigentlich kinderleicht, schreibt das Theater zu diesem Projekt. Viele erzählerische Parts wurden weggelassen, um das Geschehen für die jungen Besucher spannend zu halten. Im Gegenzug wurden Zwischendialoge eingeführt, die die Handlung verständlicher machen. Wichtig sei, dass die Kinder etwas zu sehen bekommen, sagt Regisseurin Jasmin Solfaghari. Und in der Tat ist das Bühnenbild kraftvoll, selbsterklärend, viele riesige Phantasiefiguren verdeutlichen die sagenhafte Handlung. "Wagner ist nicht wie Filmmusik, sondern Filmmusik ist wie Wagner", meint Dirigent Stefan Diederich und zeigt zur Veranschaulichung musikalische Parallelen der Wagnerschen Musik zur Titelmusik von "Star Wars" auf. Sogar die BILD-Zeitung kommentierte die Premiere der Kinderoper: "Eine grandiose Einstiegsdroge in den Kosmos eines Genies", heißt es da, das Orchester der Musikalischen Komödie spielt nach Meinung des BILD-Autors "furios", und seine Quintessenz lautet: "Dieser ‚Kleine Ring‘ ist schwer kultverdächtig!" Auch die Leipziger Volkszeitung lobt die musikalische Leistung: "Überhaupt ist es erstaunlich, wie das MuKo-Personal aufgeht im scheinbar fremden Fach. Die Leichtigkeit des Gesangs bekommt Wagner fabelhaft", ist dort zu lesen. Der MDR-Sachsenspiegel hat die jungen Zuschauer nach ihrer Einschätzung gefragt, die Stimmen sind positiv bis begeistert. Nur ein Junge erklärt: "Manchmal war es etwas zu laut für mich, und ich habe auch nicht jedes Wort verstanden." Aber das Problem haben schließlich auch viele "große" Wagner-Besucher. Das Foto (Tom Schulze) zeigt James Allen Smith als Siegfried.