"The Rake's Progress" in Oldenburg

"The Rake's Progress" in Oldenburg

10.06.2013 | Eine "Hommage an Mozart" sei "The Rake’s Progress" von Igor Strawinsky, schreibt das Oldenburger Staatstheater, das die Oper soeben auf die Bühne brachte. In der Tat verwendet Strawinsky ganz bewusst Ausschnitte aus MozartsOpern, setzt sie in seine Oper ein, modifiziert und karikiert sie und zeigt sich damit einmal nicht als der musikalische Revolutionär, sondern als Komponist, der der Klassik huldigt. "The Rake’s Progress" erzählt die Geschichte des jungen Tom Rakewell, der sich mit Nick Shadow und damit - unbewusst - mit dem Teufel einlässt. Shadow verführt den jungen Tom, entreißt ihm seiner Verlobten Ann und bringt ihn in die große Stadt, wo er seine Zeit in Bordellen und Spielhöllen verbringt, um schließlich dem Wahn zu verfallen. Bühnenbildnerin Ricarda Beilharz hat zur drastischen Darstellung der "Unterwelt" eine riesige fleischige Frauenfigur auf die Bühne gestellt, auf der und um die die Figuren sich bewegen: beeindruckend! Das Groteske ziehe sich wie ein roter Faden durch die Inszenierung, berichtet Radio Bremen. Die Handlung wurde in die 50er-Jahre gelegt, also in die Entstehungszeit der Oper. Musikalisch geriet die Premiere ebenso zum Erfolg wie szenisch. "Eine ansprechende Leistung lieferten auch der Opernchor (Paul-Johannes Kirschner) und das Oldenburgische Staatsorchester unter Thomas Dorsch, mit dem sie die Feinheiten der kunstvollen Musik mit differenziertem Klang auffächerten", schreibt die Nordwestzeitung. Und: "Die letzte Opernpremiere der Saison des Oldenburgischen Staatstheaters erwies sich als Volltreffer. Regisseur Markus Bothe ist im Großen Haus mit "The Rake’s Progress" (..) eine kurzweilige Produktion gelungen, getragen von einem hervorragend disponierten Ensemble." Das Foto (Andreas J. Etter) zeigt Peter Felix Bauer als Nick Shadow.

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