25.09.2013 | Inspiriert von einer Erzählung Heinrich Heines und von eigenen Erlebnissen einer abenteuerlichen Schiffsfahrt schrieb der 28-jährige Richard Wagner seinen "Fliegenden Holländer". Jetzt hat Sebastian Baumgarten die Oper in Bremen inszeniert. Reichlich militaristisch geht es da zu. "Begrifflichkeiten wie Ehre, Treue, Heil gilt es nicht zu denunzieren. Es gilt, eine Welt zu erfinden, in der Begriffe eine Notwendigkeit haben und zu sehen in welchen Gesellschaftsformationen man dazu kommt, über diese Begriffe nachzudenken" erklärt Baumgarten im Gespräch mit Radio Bremen. Und der Rezensent des Senders urteilt: "Herausgekommen ist ein herrliches Schauerstück mit Gruseleffekten, aber auch immer wieder mit augenzwinkernden Momenten. Die überhöhte Treue- und Ehre-Ideologie auszustellen wie in einem Panoptikum, das ist ein gelungener Ansatz." Auch musikalisch hat der Berichterstatter Gutes zu berichten: "Die Bremer Philharmoniker unter der Leitung von Markus Poschner spielen brillant. Klasse auch die gesangliche Leistung des Ensembles." Der "Opernfreund" schwärmt von "der Chorszene im 3. Akt, wo Chor und Orchester in beeindruckender Orkanstärke wie entfesselt musizierten. Der von Daniel Mayr einstudierte Chor hielt da prächtig mit - und nicht nur da: schon bei ‚Mit Gewitter und Sturm‘ und in der Spinnstube konnte man die Präzision und die Klangqualität bewundern." Und das Delmenhorster Kreisblatt schreibt: "Musikalisch wusste die Premiere dank des sehr gut präparierten Opernchors (Leitung: Daniel Mayr), den gewohnt souveränen Bremer Philharmonikern unter Markus Poschner sowie einer geschlossenen Ensembleleistung zu gefallen." Das Foto (Jörg Landsberg) zeigt Marc Steven Hallock als Heizer, Loren Lang als Daland, Christian-Andreas Engelhardt als Steuermann sowie Mitlgieder des Chors des Theaters Bremen.