"Macbeth" in Essen

"Macbeth" in Essen

25.10.2013 | Das Verdi-Jahr geht langsam zu Ende. Aber zuvor hat das Theater Essen noch eine weniger häufig gespielte Oper des Jubilars auf die Bühne gebracht: die erste Premiere nach der 16-jährigen Intendanz von Stefan Soltesz. An dessen erfolgreicher Zeit in Essen musste sich das neue Team mit Hein Mulders als Intendant und Tomás Netopil als GMD, der auch die musikalische Leitung des "Macbeth" innehatte, nun messen lassen. David Hermanns Inszenierung wurde dabei durchaus zwiespältig bewertet. Die Hervorhebung der Kinderlosigkeit, des Kindsverlustes des Paares Macbeth und seiner "Lady" wird im WDR als "küchenpsychologisch" bezeichnet. Die Ruhrnachrichten gewinnen der Konzentration auf das psychologische Geschehen aber auch gute Seiten ab: "David Hermann und Ausstatter Christof Hetzer meiden die blutigen Schockeffekte in der so blutrünstigen Shakespeare-Oper." Musikalisch fällt das Urteil eindeutig positiv aus. "Die musikalische Seite in Essen ist ganz großes Kino", schreiben die Ruhrnachrichten. "Gut bis großartig die musikalische Seite", urteilt "Der Westen". Und beide haben lobende Worte für den Chor: "Der auch aus dem Off und vom Rang singende Chor agiert gewohnt homogen und prachtvoll" (Ruhrnachrichten). Und "Der Westen" berichtet vom "phänomenal präsenten Opernchor". Das Publikum reagierte wohlwollend und spendete allen Beteiligten Beifall. Das Foto (Matthias Jung) zeigt Gun-Brit Barkmin als Lady Macbeth und Mitglieder des Opernchors des Aalto Theaters.

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