"Così fan tutte" an der Komischen Oper Berlin

"Così fan tutte" an der Komischen Oper Berlin

11.11.2013 | "Für mich ist ‚Così fan tutte‘ vielschichtiger, als es die Bezeichnung ‚Komödie‘ zu fassen vermag. Die Figuren auf der Bühne müssen sich schließlich eingestehen, dass man sich letzten Endes auf nichts und niemanden wirklich verlassen kann… Das macht es zu einem Stück über die Einsamkeit. Deswegen glaube ich, dass ‚Così fan tutte‘ es in vielerlei Hinsicht verdient, eine Tragödie genannt zu werden." Das sagt der lettische Regisseur Alvis Hermanis, der Mozarts Oper über Liebe und Treue für die Komische Oper inszeniert und die Protagonisten zu Restauratoren umfunktioniert hat. Und er legt Wert darauf, dass man den historischen Kontext eines Werks nicht "gänzlich ignorieren" dürfe. Seine "Così" wird daher zum "Kostümschinken" (Berliner Morgenpost). Bei aller Kritik für Hermanis‘ "biedere" Inszenierung konstatiert der Rezensent immerhin: "Am bezauberndsten ist Hermanis Inszenierung dann, wenn sie die alte Bildsprache ins Moderne hinein rekonstruieren will." Hermanis habe bewiesen, "dass eine konventionelle Erzählweise nicht unbedingt weniger provokant und kurzweilig sein muss als Experimental-Produktionen, die auf das Nacherzählen der von da Ponte und Mozart intendierten Handlung komplett verzichten", ist auf nmz online zu lesen. Schade, dass auf den Choreinsatz auf der Bühne verzichtet wird. Immerhin werden die Chorsolisten der Komischen Oper über Lautsprecher respektive Radio eingespielt. Das Foto (Monika Rittershaus) zeigt Tom Erik Lie als Don Alfonso, Dominik Köninger als Guglielmo und Komparsen.

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