05.02.2014 | Andrew Lloyd Webbers kultige Rockoper auf eine klassische Opernbühne zu bringen ist immer ein kleines Wagnis. Ein "Hammer-Song" folgt dem anderen, seit seiner Uraufführung im Jahr 19xx hat "Jesus Christ Superstar" viele Zuschauer regelrecht vom Stuhl gerissen. Am Theater Hagen war das nicht anders. Jesus und seine Jünger sind in der Inszenierung von Thilo Borowczak partyfreudige, häufig kiffende und ziemlich coole junge Männer. Der Zweifel an Jesus als echtem Messias spielt eine Rolle in Hagen. Am Schluss betrauert in Borowczaks Version ausgerechnet der Verräter Judas den Leichnam Jesus‘. Mit Hannes Staffler als Jesus und Carsten Lepper als Judas hat sich das Theater Hagen zwei Musical-Profis als Gäste ans Haus geholt. Aber auch die vom Hagener Ensemble gesungenen Rollen gelingen überzeugend. Von einer "großartigen Ensemble-Leistung" schreibt die Westfalenpost. "Nach Opernsängern, die sich so leidenschaftlich ins Musical-Metier stürzen, muss man lange suchen." Die Ruhrnachrichten berichten: "Die Hagener Produktion schäumt über vor jugendlichem Schwung. Dafür sorgen eine ganze Reihe von Musicalstudenten der Hochschule Osnabrück, die sich singend und tanzend (Choreografie: Ricardo Fernando) unter den Chor mischen." Theater pur findet: "Das Theater Hagen trumpft auf mit einem Ensemble, das nicht die geringsten Wünsche offen lässt." Und zum musikalischen Leiter ist hier zu lesen: "Steffen Müller-Gabriel spannt mit dem Philharmonischen Orchester Hagen den großen Bogen von fetzigen Ohrwürmern bis hin zu stillen, nachdenklichen, intimen Momenten - atmosphärisch dicht, rhythmisch präzis." Das Publikum reagierte ähnlich begeistert wie die Kritiker und belohnte alle Beteiligten mit kräftigem Jubel. Foto: Foto Kühle/theater hagen