11.04.2014 | "Chaos statt Musik": Der so betitelte Prawda-Artikel aus dem Jahr 1936 erschien kurz nachdem Stalin höchstpersönlich Schostakowitschs Oper "Lady Macbeth von Mzensk" im Theater gesehen hatte. Die Folge blieb nicht aus: Das Werk, das in den zwei Jahren zuvor großen Erfolg gehabt hatte, verschwand von allen Bühnen des Landes. Erst nach Stalins Tod wurde es wieder hervorgeholt und seither immer wieder gespielt. Die Geschichte der vom Gatten vernachlässigten Lady, die nacheinander den Schwiegervater, den Ehemann, die Geliebte des Geliebten, schließlich auch diesen und sich selbst tötet, ist düster. In Dessau, so die neue musikzeitung, sei GMD Antony Hermus mit Erfolg darauf aus, das Orchester nicht nur zu entfesseln, sondern auch die zarten Passagen auszukosten. Regisseur Hinrich Horstkotte hat sich für einen leeren und grauen Bühnenraum entschieden. Eine "in sich stimmige Inszenierung" beschreibt die nmz. "Zur ambitionierten Inszenierung kommt eine grandiose Sängerdarstellerin im Zentrum: bei Iordanka Derilova treffen sich Wagner-Power und Gestaltungswille", so die Thüringer Landeszeitung. Und: "Der Chor und das übrige Ensemble lassen sich mitziehen." Begeisterter Beifall am Ende der Premiere. Das Foto (Claudia Heysel) zeigt Robert Künzli als Sergej, Iordanka Derilova als Ekaterina Ismailova sowie Herren des Opernchors und des Extrachors des Anhaltischen Theaters.