09.05.2014 | Man hat fast den Eindruck, Richard Wagners "Meistersinger" seien im Jubiläums-Trubel des Wagner-Jahres 2013 ein wenig zu kurz gekommen. Jetzt aber hatten sie am Staatstheater Karlsruhe Premiere. GMD Justin Brown setzte damit seinen Wagner-Zyklus fort. Regie führt Tobias Kratzer. Er pflastert den Bühnenvorhang mit Programmheften, Besetzungszetteln und Plattencovern von älteren Inszenierungen des Werks. Das stellt Hans Sachs, so die neue musikzeitung, wenn er sein Loblied auf die Kunst der Meister vor geschlossenem Vorhang singt, "schon rein optisch in den Kontext der Rezeptionsgeschichte". "Tobias Kratzer hat ... in Karlsruhe eine höchst vergnügliche und unterhaltsame Deutung ersonnen", berichten die Badischen Neuesten Nachrichten. "Die Inszenierung von Tobias Kratzer ist Persiflage, sie ist Kitsch, aber sie ist auch eine Verneigung vor der Tradition", hört man im SWR. Gab es für die Regie neben viel Jubel auch einige Buhs, so wurde die musikalische Leistung allseits begeistert aufgenommen: "Justin Brown und die Badische Staatskapelle liefern eine Glanzleistung an diesem Abend" (SWR). "Justin Brown sorgte am Pult der Badischen Staatskapelle für einen herrlich perlenden Klangfluss" (Deutschlandfunk). Das Fazit der Rheinpfalz: "Die Premiere (…) war ein musikalisch und sängerisch gelungener Abend." Das Foto (Falk von Traubenberg) zeigt Mitglieder des Ensembles sowie den Badischen Staatsopernchor.